Die Idee von teilbaren und/oder zusammenschaltbaren Wohnungen und Zimmern bestimmt die Konzeption der räumlichen und konstruktiven Struktur. So gibt es nicht nur eine Flexibilität für die spätere Anpassung des Wohnungsschlüssels, sondern auch die Möglichkeit der individuellen Anordnung von Schlaf- und Wohnbereichen innerhalb der Wohnungen. Als Grundtypus wird für alle Wohnungen ein durchgesteckter Koch-, Wohn-, Essbereich vorgeschlagen, sodass die Wohnbereiche von beiden Ausrichtungen profitieren. Die Verschiebung des Struktur-Rasters in Kombination mit raumhohen Türen führt zu einem räumlichen Erlebnis zwischen Loft und zellulärer Gliederung. Die Struktur erlaubt jedoch auch eine Anordnung des gesamten Wohnbereichs zum Laubengang und der Schlafzimmer zur Strassenseite.
Hinter dem Lift befindet sich, losgelöst von den anderen Wohnungen, eine Einzimmerwohnung auf jedem Geschoss. Dieser Sondertypus erlaubt eine zusätzliche Diversifizierung innerhalb der Wohntypologien: Ähnlich der Joker-Zimmer könnten einzelne dieser Wohnungen zur temporären Vermietung für die Bewohnenden zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise für den Besuch von Verwandten. Oder eine Familie könnte dauerhaft eine solche Wohnung hinzumieten, um einem älteren Kind eine eigene Wohnung zu geben. Aus soziologischer Sicht kann es auch wichtig sein, eine Distanz und trotzdem räumliche Nähe zu haben.
Die rationalen Grundrisse sind flächenmässig minimiert, um möglichst günstige Mieten zu ermöglichen. Dem gegenüber stehen die räumlich grosszügigen kollektiven Aussenbereiche, die ausserhalb des Dämmperimeters günstig in der Erstellung sind und einfach konstruiert werden können. Die letztliche Gestaltung und Programmierung dieser Bereiche soll in einem Mitwirkungsprozess mit den Bewohnenden und der Genossenschaft gemeinsam bestimmt werden. Wir sehen diese Bereiche als einen Raum für Möglichkeiten: Im Winter eine Orangerie, im Sommer der gemeinschaftliche Grillplatz mit Tischtennisplatte, im Herbst die kuschelige Lese-Ecke an der Feuerschale.